PROTOKOLLE GEGEN EINSAMKEIT

ICH HABE LUST AUF

ALLEIN SEIN

UND

FRÜHJAHR 2021

eine haltlosigkeit von der ich nicht sicher bin, ob sie mit dem ende der maßnahmen wieder verschwindet

und die einsamkeit?

mal sehen

FÜRCHTE MICH DOCH vor

DER EINSAMKEIT

Ich fange an in mir zu horchen. Ich nehme Kontakt auf, aber es bleibt ebend doch viel Leere. Ich bin neu hier. Aber es gibt die Stadt zu erforschen und ich weiß wie das geht.
Und weiß es nicht, ohne all die üblichen Orte zum Andocken,
ohne Kultur.

Ich gehe raus jeden Tag.

Ich laufe los.

Ich beobachte.

Ich tanze.

Ich protokolliere.

 

III   30.03.2021   Franz-Flemming-Straße   FABRIK

III   30.03.2021  
Franz-Flemming-Straße   FABRIK

ZEIT: 

STIMMUNG:

 

KÖRPERGEFÜHL:

 

KONTAKT:

 

SONSTIGES:

 

ANKER:

ZEIT:  14:46

 

STIMMUNG:

SCHWANKEND ZWISCHEN TRAURIG, EINSAM, BEDRÜCKT, ÄNGSTLICH UND OPTIMISTISCH

 

KÖRPERGEFÜHL:

IMMERNOCH ETWAS STEIF, KOPFSCHMERZEN NACKEN HINTEN RECHTS AM HALS ZUM KOPF – AUA, SCHLECHTER SCHLAF, KIEFERSPANNUNG, ETWAS MÜDE, ANSONSTEN AUFBAUEND KRÄFTIG, MENSTRUATION

 

KONTAKT:

8 TAGE OHNE KÖRPERKONTAKT, ZUM HEULEN. DURST NACH BERÜHRUNG, GESTERN LANGES GESPRÄCH MIT BARAK ZOOM, HEUTE GESPRÄCH MIT LUK, SPÄTER TREFFE ICH RASMUS, MORGEN AN DEN SEE MIT JULE – DIE AUSSICHT MACHT MICH LEICHTER

 

SONSTIGES:

DIE SONNE SCHEINT UND ES IST WARM WIE IM SOMMER, ICH ERINNERE MICH AN DAS GEFÜHL, STARKE GEFÜHLE VON SOETWAS WIE DURST AUS MEINER KINDHEIT, VERBUNDEN MIT DURST NACH FRISCHE, NICHT DURCH TRINKEN ODER DUSCHEN STILLBAR – KÖNNTE DAS DURST NACH BERÜHRUNG GEWESEN SEIN? DAS GLEICHE WAS ICH JETZT ERLEBE?

ICH LIEGE BÄUCHLINGS AUF DER ERDE, DER BODEN HAT MIR GEFEHLT

AUCH WENN ES HIER NUR BETON GIBT, DIE VÖGEL SINGEN, AB UND ZU GEHT EIN LÜFTCHEN, KEINE SCHUHE – HACH!

 

ANKER:

GEWICHT, BODEN, ATEM

 

14:46

SCHWANKEND ZWISCHEN TRAURIG, EINSAM, BEDRÜCKT, ÄNGSTLICH UND OPTIMISTISCH

IMMERNOCH ETWAS STEIF, KOPFSCHMERZEN NACKEN HINTEN RECHTS AM HALS ZUM KOPF – AUA, SCHLECHTER SCHLAF, KIEFERSPANNUNG, ETWAS MÜDE, ANSONSTEN AUFBAUEND KRÄFTIG, MENSTRUATION

 8 TAGE OHNE KÖRPERKONTAKT, ZUM HEULEN. DURST NACH BERÜHRUNG, GESTERN LANGES GESPRÄCH MIT BARAK ZOOM, HEUTE GESPRÄCH MIT LUK, SPÄTER TREFFE ICH RASMUS, MORGEN AN DEN SEE MIT JULE – DIE AUSSICHT MACHT MICH LEICHTER

DIE SONNE SCHEINT UND ES IST WARM WIE IM SOMMER, ICH ERINNERE MICH AN DAS GEFÜHL, STARKE GEFÜHLE VON SOETWAS WIE DURST AUS MEINER KINDHEIT, VERBUNDEN MIT DURST NACH FRISCHE, NICHT DURCH TRINKEN ODER DUSCHEN STILLBAR – KÖNNTE DAS DURST NACH BERÜHRUNG GEWESEN SEIN? DAS GLEICHE WAS ICH JETZT ERLEBE?

ICH LIEGE BÄUCHLINGS AUF DER ERDE, DER BODEN HAT MIR GEFEHLT

AUCH WENN ES HIER NUR BETON GIBT, DIE VÖGEL SINGEN, AB UND ZU GEHT EIN LÜFTCHEN, KEINE SCHUHE – HACH!

GEWICHT, BODEN, ATEM

 

ATMEN

GEWICHT

SMALL DANCE

ORT WAHRNEHMEN & ERKUNDEN

GEWICHT, BODEN

DANCE

Der Himmel ist weit und wolkenlos. Der Wind zieht, zieht an mir, an Gräsern, fließt um uns herum.
Wir biegen uns, ich bin stabil, massiv, wie die große bunte Wand hinter mir. Ihr Blick geht in rechteckigen Ausschnitten Richtung Baum, aber der Kontakt ist nicht der Baum, sondern ein kleiner Haufen Müll mit einer zerfetzten Papiertüte, die im Wind weht. Liebhaber, deren Blicke aufeinander gerichtet sind – dabei, beim Zerfall des Anderen. Dazwischen – ich und der Baum, vereinzelt Pflanzen, Halme die durch Beton, durch die Lücken steil in die Höhe schießen. Wir kommen von ganz unten aus der Schwere der Masse, um hier lang und biegsam im Wind zu schweigen. Und um nach Größerem zu streben, stabiler zu werden, über die Zeit zu wachsen. Bodendecker ducken sich an den Stein geschmiegt in die Fläche, ins Weite. Alles um mich herum schwingt im Puls, eigene Energie. Es summt auf der Suche, es sirrt und schneidet durch die Luft. Wir alle zusammen malen ein Bild. Kann ich dich übersetzen? Kann ich eure Striche ziehen?

Meine Bewegungen sind langsam. Etwas hier ist langsam, zäh, mehlig, gepaart mit frischem Wind.
Meine Sinne sind schärfer. Ich bin da.

Ich betaste Oberflächen, beobachte Tropfen, gehe mit vorbeifahrenden Menschen und Autos. Fahnen flackern im Wind, ich spiele mit Spiegelscherben. Rückwärts baue Spiegel in Spiegel, male Lichtflecken an die Decke, nehme wehende Spinnenweben in den Fokus der Reflektion. Champagnerkorken, goldener Käfig, ein Schaben an der Wand, Klopfen des Korkens wie Schritte.

Am ehsten bleibe ich jedoch ungesehen, kurios, bestenfalls interessant.
Und vielleicht bin ich in all dem ja doch mehr in Verbindung gekommen – und sei es nur durch Irritation, irgendeine Reaktion zwischen mir und meiner Umwelt, den Menschen. Immerhin mehr als ein kurzer Blick im Vorbeigehen, gefolgt vom Vergessen.

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